Tipps und Tricks:


A)   absolute Flaute bis unmerklicher Wind

Steuermann (Stm) und Vorschoter (Vs) sitzen beide in Lee, relativ bewegungslos, vor dem Traveller, der VS unter Deck! Die Windspione in der Fock müssen beide (!) parallel nach achtern „wehen“.

Die Segel sind ziemlich flach getrimmt (damit die laminare Strömung möglichst lange anliegt). Groß-Achterliek 2-3 Handbreit offen (Ende oberste Latte-Achterstag). Achterstag deutlich gespannt.

Groß: Vorliek mit leichten Horizontalfalten (Cunningham ohne Zug). Unterliek etwas unter Spannung.

Traveller ganz in Luv, Baum mittschiffs.

Fock: Achterliek ca. 15 – 20 cm Abstand zur Salingnock. Vorliek faltenfrei, - aber keine Spannung!! Holepunkt eine Raste nach hinten.

Etwas Krängung damit das Segel Profil bekommt.

 

Am Vorwindkurs sitzt die Mannschaft extrem weit vorne, alle Segel ohne Spannung, das Schiff immer am Laufen halten.

 

B) Wasser ganz leicht gekräuselt (0,5 bis max. 1 Bft)  

 

Stm vorne in Luv, Vs mitschiffs am Schiffsboden.

Jetzt geht es darum, die Segel total flach zu fahren, - wie bei Schwerwetter.

Achterstag: angeknallt, totale Mastbiegung, Mastpuller gelöst.

Groß: Achterliek im Bereich der obersten Latte ca. 25 bis 30 cm offen. Querfalten, kein Zug auf dem Cunningham. Unterliek dicht.

Traveller in Luv; Baum mitschiffs geringer Zug auf der Großschot.

Fock: Vorliek ohne Zug faltenfrei. Achterliek 20 cm zur Salingnock.

Holepunkt 2 Rasten zurück.

Der Stm sitzt z.T. in Luv (weit vor dem Traveller), der Vs noch in Lee. Ganz aufrecht segeln!!

Der Windspion in Lee darf manchmal nach vorne pendeln.

Extrem konzentriert segeln, die Fock darf nie einfallen!

 

C) Mittelwind (1,5 bis 2,5 Bft), Wellen fausthoch.

 

Stm und Vs sitzen beide in Luv, knapp vor dem Traveller.

Jetzt lassen wir die Segel zunehmend bauchig werden (das gibt power).

Achterstag lose

Groß: Achterliek öffnet nur mehr 20 cm. Cunningham ohne Zug, Unterliek neutral.

Traveller eine Handbreit in Luv. Großschot mäßig gespannt.

Fock: Achterliek 10 – 15 cm zur Saling; Holepunkt neutral. Der Leespion darf unruhig werden.

 

D) Oberer Mittelwind (2,5 – 4 Bft), deutliche Wellen.

 

Stm knapp hinter dem Traveller, Vs im Trapez ( Beine geschlossen, gestreckt, weit unten).

Bei diesem Wind holen wir mit gut gebauchten Segeln das Maximum aus dem Schiff: „Dampf im Rigg“

Achterstag: lose!

Mastpuller dicht, bzw. alle Mastklötze drücken den Mast nach hinten, d.h. total gerade.

Groß: Traveller in der Mitte, Spannung auf der Großschot soweit, dass das Achterliek maximal 15 cm öffnet. Unterliek und Cunningham neutral.

Fock: wie C)

In den Böen wird der Traveller kurz aufgefiert, in harten Böen kurz angeluvt, bis die Fock 20 cm einfällt.

 

E) Überlastbereich (mehr als 4 Bft), Schaumkronen

 

Nun müssen wir soweit Druck aus den Segeln lassen, dass unter allen Umständen das Boot aufrecht gesegelt werden kann!

Die Segel werden flach bis sehr flach getrimmt, mit zunehmender Windstärke auch im oberen Bereich offener gefahren (mehr Twist).

Wichtig: keine Angst!! Es kann nichts passieren!

Achterstag dicht bis angeknallt. Achterliek 30 bis 40 cm offen.

Mastpuller deutlich lösen, aber aus Sicherheitsgründen nicht ganz aufmachen.

Ist im Hafen absehbar, dass sehr starker Wind weht, gibt man mit dem Vorstagspanner gut 15 cm nach, dreht aber unbedingt beide Oberwanten knackig an. Bei Wind immer das Mastfall erhöhen.

Groß: Unterliek sehr dicht, Cunningham ganz herunter ziehen.

Traveller: 2 Handbreit in Lee, soviel Zug an der Großschot, bis Schrägfalten im Groß.

Fock: einfach faltenfrei. Die Fock kann bei der Fritzmeier Dyas nur in der Wende schnell und richtig dicht genommen werden. Deutlicher Zug am Vorliekspanner!

Super Tipp: Den Groß-Baumniederholer(!) holt man mächtig dicht, so dass man eine leichte Biegung im Großbaum sieht. Ein leicht gegengebauchte Groß ist üblich. Aber Achtung: wer an der Luvtonne vor dem Auffieren des Großsegels vergisst, den Baumniederholer aufzumachen, wird wahrscheinlich mit dem mächtigen Druck im Großbaum den Mast knicken!!!

In harten Böen wird eher die Großschot etwas gefiert.

 

F) „Zustand“ (6 bis 9 Bft) – Nur Fliegen ist schöner

 

Es gibt bis heute keine Dyas, die untergegangen wäre.

Wichtig ist, dass die Segel nicht schlagen, Trimm wie in E), Schwimmwesten, Konzentration statt Angst, keinesfalls auf den Vorwindkurs abfallen.

 

Eine Kenterung verläuft eher langsam, Der Wind kann nun keinen Schaden an Material und Mensch anrichten. Irgendwann ist auch die heftigste Wetterfront durch, man richtet das Schiff auf und lenzt es leer....

Wenn man sich diesen Bedingungen nicht mehr gewachsen fühlt, ist eine absichtliche Kenterung (Großschot dicht und Abfallen) und ein Ausharren beim Schiff die intelligenteste Lösung. Jetzt kann man in Ruhe am liegenden Schiff die Segel bergen, festzurren. Immer beim Schiff bleiben!

 

Grundtrimm für die Fritzmeier Dyas

Mast im 6. Loch (der Mastspur), gezählt von achtern nach vorne

Vorstag: in der Lochleiste der Rollfock: 3. Loch von oben

Mastuller: in Neutralstellung 2. Raste von hinten

 

 

Maststellen (alleine)

 

  1. 1.Mast aufs Schiff legen, Nut nach unten, alle Gummi und Bändsel entfernen, Windex montieren. Nicht vergessen, den Trailer im Heckbereich zu unterstützen.
  2. 2.Baumstütze einstecken oder großen Styroporklotz auf’s Achterdeck legen.
  3. 3.Den Mast ausbalanciert in der Mitte hochheben, vorsichtig nach achtern gehen, bis an das Ende der Deckskante. Jetzt mit etwas Gefühl den Mast vorne unter die vordere Deckskante (oder auch mithilfe des am Mastfuß austretenden Spifalls) einfädeln und auf die Maststütze/ Styroporblock auflegen.
  4. 4.Mast mittels Querbolzen im 6. Loch fixieren.
  5. 5.Vom Spi-Ring am liegenden Mast fädle ich nun durch den Bugbeschlag eine lange Hilfsleine. Ich achte sorgfältig darauf, dass später beim Aufrichten des Mastes kein Fall am Mastschuh abgequetscht werden kann.
  6. 6.Nun hebe ich mitschiffs alleine den Mast hoch, ziehe die vom Bugbeschlag nach achtern ziehende Hilfsleine dicht und belege diese an einer passenden Klemme. Damit steht der Mast frei im Mastschlitz, und kann nicht nach vorne und zur Seite fallen.
  7. 7.Jetzt werden die losen Oberwanten seitenrichtig angeschlagen.
  8. 8.Kräftig nehme ich nun die Hilfsleine dicht, spanne damit die Wanten und den Mast nach vorne und belege nun das Vorstag.
  9. 9.Die Hilfsleine wird entfernt, der Baum angeschlagen und die Leinen eingefädelt. Fertig.

 

Tipp: Das Rigg sollte, wenn nicht gesegelt, durch Nachlassen des Vorstagspanners immer im entspannten Zustand entlastet sein.

Das regelmäßige Austauschen von unansehnlichen Leinen und alten Gummis erhält das Schiff regattafähig. Alle Blöcke, Rollen, Beschläge müssen regelmäßig gesäubert und geschmiert werden. Das ist nicht sehr viel Arbeit bringt aber viel Freude durch leichtgängiges Handling.

Schlecht für gute Segel ist die Verwendung einer Rollfockanlage, die Fock wird bald verbogen und vertrimmt. Nach Gebrauch werden Fock und Groß aufgerollt und abgeschlagen.

 

Hier die Aufklärung:

 
Teil 2: Osmose-Reparatur in Eigenregie