Die Dyas

Die Anfänge…

 

Eine Scheune in Eggstätt am Chiemsee. Ende der 1960er-Jahre. Helmut Stöberl steht vor seinem großen Konstruktions-Brett und entwirft den Riss einer modernen Kieljacht.

Eine offene Kielyacht auf der Basis eines doppelschaligen Rumpfes, ausgeschäumt, unsinkbar, sportlich, bestechend durch die aktuellen Trimmeinrichtungen im Bereich des Decks.

Nach dem 3-Mann Boot Trias soll es ein 2-Mannschiff sein, schlank im Vorschiff, das flache Unterwasserschiff im Heckbereich optimal für die Gleitfahrt, ein hydrodynamischer Kiel um gute Höhe zu laufen.

Nach den ersten Schiffen, die noch im Handauflegeverfahren von Stöberl gebaut wurden, fand sich mit Georg Fritzmeier in Bayern ein genialer Pionier der Schaumstofftechnik, der die Möglichkeiten der Dyas erkannte und zu einem konkurrenzlosen Regattaschiff entwickelte. So wurden Deck und Rumpf getrennt als hohlkammerige Elemente gebaut, mit Druck geschlossenporig ausgeschäumt und letztlich aneinandergefügt.

Immer wieder zeigen aktuelle Regattaergebnisse, dass die geschäumten Fritzmeierschiffe bei Leicht- und Mittelwinden, gute Segel und Trimm vorausgesetzt, absolut konkurrenzfähig sind gegenüber der modernen Dyas.

 

Bereits bei ihrer Präsentation auf der Bootsmesse von Friedrichhafen 1970 lagen 60 Vorbestellungen auf, das Schiff passte ideal in den damaligen Zeitgeist ambitionierter Jollensegler, die sich nun ein sehr kostengünstiges, sportliches, aber auch familienfreundliches Regattaschiff anschaffen wollten. Der Gedanke, eines nach eigenen Vorstellungen ausbaufähigen Schiffes hat über die Jahre Top-Segler in die Dyas gebracht und ihre Weiterentwicklung überaus positiv beeinflusst. 1982 lieferte Fritzmeier die erste racing-Version, Erfahrungen von Spitzenseglern wie Kellner, Nebel, Tripp oder Arnolds spiegelten sich in optimalen Beschlägen und Trimmanleitungen. Der legendäre schwarze Union-Mast mit den Ober und Unterwanten, flexible Salinge und ein mächtiger Hebel zur Beeinflussung der Mastbiegung animierten Segelmacher wie Jessenig, North und Fritz ihr Knowhow in das moderne Schiff zu investieren.

 

Im Vergleich mit den in diesen Jahren entwickelten anderen Bootstypen wie Zugvogel oder Tempest bekam die Dyas die allerbeste Presse, ob ihrer Universalität und Sicherheit. Vergleichswettfahrten mit dem Tempest, Tornado und Fireball auf dem Chiemsee 1969 im Hinblick auf die Olympiade 1972 bestätigten eine überlegene Dyas, - die Politik entschied anders…

 

Die Gründung der deutschen Klassenvereinigung datiert auf 1971. Im ersten Informationsheft 1973 waren für Deutschland, Schweiz und Österreich bereits 326 Dyas Eigner registriert. Österreicher und Schweizer gründeten 1976 ihre nationalen Klassenvereinigungen.

1977 meldeten am Tegernsee fast 100 Schiffe, es sollte nicht lange dauern bis der Boom auch Österreich erfasste.

1976 waren in der österreichischen Bestenliste bereits 26 Steuerleute verzeichnet, für 1977 11(!) Termine in Österreich ausgeschrieben, am Attersee 44 Schiffe am Start, am Starnbergersee in Bayern gar 70.

 

Von den österreichischen Vereinen war es vornehmlich der KYCK am Wörthersee, der die Klasse förderte, nahezu alle seine namhaften Segler finden sich fortan in den Ergebnislisten.

1978 wurde am Ossiachersee die erste österreichische Klassenmeisterschaft im spannenden Wettkampf und bei kräftigem Wind ausgetragen, Sieger wurden Hannes und Othmar Irk vom KYCO. 

  • Fritzmeier1.1
  • Fritzmeier1.2
  • Fritzmeier1.3
  • Fritzmeier2.1
  • Fritzmeier2.2
  • Fritzmeier3.3